Friedhofsspaziergang

”Wer piept denn da?”

Der Friedhof Ohlsdorf wurde am 1.7.1877 eröffnet und ist heute mit seinen 391 Hektar der größte Parkfriedhof der Welt. Wenn man sich die Internetseite dieses Friedhofs anschaut entdeckt man einige Angebote einer Führung über dieses wunderschöne Areal. Es macht auf jeden Fall Sinn, sich mal einer solchen Führung anzuschließen, denn es gibt unglaublich viel zu entdecken.

Wir ”Alstertaler” hatten bei unserem Friedhofsspaziergang einen Kenner der Vogelwelt an unserer Seite – Bruder Hans Muche. Mit ihm und 16  anderen Frühaufstehern trafen wir uns am Samstag den 7.5.2016 um 9:00 Uhr an der Kapelle 12. Die Krönung war das Wetter, denn die Sonne schien von einem wolkenlosen Himmel.

Ausgerüstet mit einem Buch über Vögel, mit Ferngläsern und Fotoapparaten zogen wir los. Ich gestehe, daß ich von der Vogelwelt so gar keine Ahnung habe und bin schon stolz, daß ich eine Taube von einer Amsel unterscheiden kann. Daher war es sehr beeindruckend, das Bruder Muche die Vögel nur auf Grund ihrer Laute voneinander unterscheiden kann. Die Vogelwelt war schon munter, und das viel früher als wir Spaziergänger. Ein wahres ”Vogelkonzert” war zu hören und zu genießen. Leises Rauschen der Bäume untermalte diese Darbietung gekonnt und man merkte eigentlich kaum, daß wir uns hier mitten in einer Großstadt befinden, - wo nebenbei an diesem Tag auch noch der laute Hafengeburtstag gefeiert wurde.

Auf Vogelstimmen horchend steuerten wir zunächst die Grabfelder der zwei großen Weltkriege an, auf denen die gefallenen Engländer in eindrucksvoller Ordnung Ehrung und letzte Ruhe erhalten hatten. Wie schauten in das "Visitors-Book" und lasen einige Einträge von Angehörigen. An einem der Grabsteine hing ein Kranz und ein Zettel: "Dad, we will never forget."

Loni und Frank-Heiner Matouschek waren schon einige Tage zuvor auf dem Friedhof unterwegs gewesen und hatten Gräber entdeckt auf deren Grabsteinen der verstorbenen Mütter gedacht wurde. ” Meine liebe Mutter” oder ”Unsere gute Mutter” war dort zu lesen. Dazu hatte Loni drei Gedichte über Mütter mitgebracht und vorgelesen. Da am folgenden Tag, 8.5.2016. der Muttertag war, passte das alles wunderbar zusammen.

Zu guter letzt kamen wir noch bei den Reiherhorsten am Bramfelder See an und freuten uns an den Küken der Kanadischen Gänse.

Was nicht fehlen durfte, war die Tasse Kaffee oder Kakao; das Eis oder das lecker frisch gebackene Stück Pflaumenkuchen mit Sahne als zweites Frühstück. Im Cafe ”Seeterrassen” konnten wir draußen sitzen und das Leben einfach nur genießen.Vielen Dank an Hans, Elke , Loni und Frank-Heiner für diese Idee und die Organisation. So einen Start in den Samstag sollte man sich vielleicht öfter mal gönnen… das hat was.